Medienmitteilung
Auch der Grosse Rat will keine griffigeren Massnahmen betreffend Lohngerechtigkeit
Nachdem der Regierungsrat die Motion bereits ablehnte, hat heute auch der Grosse Rat die Überweisung der Motion zur Verschärfung der Lohngleichheitsanalysen mit 90:35 Stimmen abgelehnt. Dieses Resultat ist ernüchternd und zeigt klar auf, dass sich seit dem nationalen Frauenstreik am 14. Juni 2019 zu wenig verändert und zu wenig verbessert hat – deshalb auf zum feministischen Streik 2023!
Am 14. Juni 2022 wurde im Grossen Rat eine Motion zur Verschärfung der Lohngleichheitsanalysen eingereicht. Der Regierungsrat lehnte die Motion mit höchst zweifelhafter Begründung ab, indem er die diesbezüglichen Entwicklungen im Kanton Jura sowie Basel-Stadt völlig ausser Acht liess und behauptete, in keinem Vergleichskanton gäbe es entsprechende Verschärfungen. Heute beantragte ArbeitAargau-Vizepräsidentin Silvia Dell’Aquila im Grossen Rat die Überweisung der Motion und legte überzeugend dar, weshalb entsprechende Verschärfungen einerseits problemlos umsetzbar und andererseits für eine effektive Bekämpfung der Lohnungleichheit von grosser Bedeutung sind. Das Resultat ist ernüchternd – auch der Grosse Rat will keine griffigeren Massnahmen betreffend Lohngerechtigkeit und hat die Überweisung der Motion mit 90:35 Stimmen abgelehnt.
ArbeitAargau ärgert sich über dieses heuchlerische Vorgehen der Regierung und des Parlaments, denn sobald es um konkrete Massnahmen und handfeste Vorgaben geht, scheinen Lohngleichheit und Gleichstellung dann doch nicht mehr so wichtig zu sein. Diese Erkenntnis, genauso aber auch die Entwicklung der letzten Jahre hat klar aufgezeigt: Es hat sich zu wenig verändert, zu wenig verbessert und wir dürfen nicht nachlassen, wir müssen aktiv bleiben! Deshalb ist ArbeitAargau auch sehr erfreut, dass sich Mitte November 2022 das feministische Streikkollektiv Aargau gegründet hat – denn gerade im Aargau braucht es eine starke feministische Bewegung!