Medienmitteilung
Lohngleichheit und Gleichstellung: Wann, wenn nicht jetzt?
Seit 44 Jahren ist die Gleichstellung von Frau und Mann in der Bundesverfassung verbrieft. Im Jahr 2024 verdienen Frauen durchschnittlich weiterhin 1‘364 Franken oder 16.2 Prozent weniger als Männer pro Monat. Die Lohunterschiede bleiben weiterhin auf hohem Niveau bestehen. Aargauer Regierungsrat und Parlament sehen aber keinen Handlungsbedarf beim Thema Gleichstellung. Damit kommt die Initiative «Lohngleichheit im Kanton Aargau – jetzt!» zur Abstimmung. ArbeitAargau ist überzeugt, dass das Stimmvolk den Missstand bei der Lohngleichheit anders beur-teilen wird als die Mehrheit der Aargauer Politik.
Im Juni hat ArbeitAargau mit einer breiten Unterstützung die Initiative Lohngleichheit im Kanton Aargau – jetzt! mit 3’281 gültigen Unterschriften bei der Aargauer Staatskanzlei eingereicht. Beim Unterschriftensammeln auf der Strasse wurde die Stimmung in der Bevölkerung deutlich: Dieser Missstand muss endlich behoben werden. Das gleiche Bild zeigte sich jüngst in repräsentativen Umfragen: Lohnungleichheit wird als besonders ungerecht empfunden.
Ein anderes Bild ergab sich heute im Grossen Rat: Die Mehrheit im Parlament lehnt Massnahmen für mehr Lohngleichheit und eine Fachstelle für Gleichstellung ab. Damit ist klar, dass die Aargauer Stimmbevölkerung das letzte Wort haben wird. ArbeitAargau ist überzeugt, dass wir die Abstimmung gewinnen, das Anliegen ist legitim und umsetzbar. Wann, wenn nicht jetzt? Gemeinsam mit einer breiten Allianz aus Parteien und Organisationen laufen nun die Vorbereitungen für die Abstimmungskampagne auf Hochtouren.
Geringer Aufwand – grosse Wirkung
ArbeitAargau nimmt konsterniert zur Kenntnis, dass sich die hohen Lohnunterschiede in den letzten Jahren nur unzureichend verringert haben und ist deshalb von der Triftigkeit seiner Initiative überzeugt. Die negativen sozialpolitischen Konsequenzen von Lohnungleichheit (Altersarmut, Fehlanreize für die Erwerbstätigkeit von Frauen etc.) im Kanton müssen endlich von der Politik angegangen werden. Das Gleichstellungsgesetz und die darin vorgesehenen Lohnanalysen werden nur halbherzig umgesetzt. Genau hier setzt die Initiative an. Lohnanalysen sind mit einem vom Bund zur Verfügung gestellten Tool (Logib) in 1 bis maximal 2 Arbeitstagen (bei 50-249 Mitarbeitenden) erledigt. Wird die Analyse erfüllt, muss sie nicht mehr wiederholt werden. Und für Frauen wird endlich auch in der Realität das längst überfällige Grundrecht auf Lohngleichheit erfüllt.
Lohnungleichheit schadet Wirtschaft und Gesellschaft
Die bestehende Lohnungleichheit ist aus Sicht von ArbeitAargau nicht auf Willkür oder gar Absicht zurückzuführen, sondern auf fehlende Transparenz und auf fehlendes Bewusstsein. Beides wird mit Lohnanalysen gelöst. Eine erfüllte Lohnanalyse ist zudem ein Argument für das Unternehmen im Rekrutierungsprozess und im Wettbewerb um die besten Arbeitnehmenden – in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiges Kriterium. Es fördert das Vertrauen bei Mitarbeitenden, Kund:innen sowie bei Investor:innen.