Medienmitteilung

„Eine bessere Rentenreform erhalten wir nicht“

ArbeitAargau, der Dachverband der Arbeitnehmendenverbände im Aargau hat die Ja-Parole zur Rentenreform verabschiedet.
Da die Reform der Altersvorsorge neben vielen Verbesserungen für die Arbeitnehmenden auch Verschlechterungen beinhaltet, wurde die Vorlage an einer Diskussionsveranstaltung kontrovers diskutiert. Kritische Stimmen aus der Bevölkerung haben mit Christine Egerszegi und Paul Rechsteiner über die für Arbeitnehmenden relevanten Punkte der Reform diskutiert. Fazit: Eine bessere Reform ist realpolitisch nicht möglich.

Nach einem Inputreferat durch die Präsidentin von ArbeitAargau Irène Kälin, ging es in der darauffolgenden Diskussion insbesondere um die Situation der älteren Arbeitnehmenden und zukünftigen Rentnerinnen und Rentner. Insbesondere stossend fanden die Gegnerinnen, die Erhöhung des Frauenrentenalters ohne Lohngleichheit, die Stärkung der zweiten Säule und dass die Situation von den niedrigsten Renteneinkommen nur marginal verbessert wird. Dass die Situation von über 58-jährigen mit den neuen Regelungen für Pensionskassen verbessert wird, wurde zwar auch von den Gegnerinnen anerkannt, aber auch hier gehe das Reformpaket zu wenig weit.

Paul Rechsteiner und Christine Egerszegi, die als Mutter und Vater des Reformpakets gelten, haben sich hingegen engagiert für die Rentenreform ins Zeug gelegt. Insbesondere die kleinen Einkommen würden von der Erhöhung der AHV-Renten und der neuen Pensionskassenbeiträge profitieren. Paul Rechsteiner als bekennender Fan der 1. Säule, hob hervor, dass die AHV-Renten damit zum ersten Mal über den Teuerungsausgleich verbessert werden. Weiter profitieren mit dem neuen tieferen Koordinationsabzug Teilzeitangestellte und damit Frauen stärker. Christine Egerszegi verstand den Unmut über die Lohnungleichheit, ist aber überzeugt, dass dieser Verfassungsauftrag unabhängig von der Rentenreform gelöst werden muss und zwar von Männern und Frauen.

Egerszegi und Rechsteiner bestätigen, dass die Rentenreform zwar nicht alle Probleme der Rentnerinnen und Rentner, insbesondere der heutigen, lösen, aber doch grosse Fortschritte bringt. Die Verhandlungen dazu wurden im nationalen Parlament mit vielen Kompromissen abgeschlossen und dieser Kompromiss steht nun zur Abstimmung.

Auch das Publikum stellte sich in der Fragerunde auf diesen Standpunkt: Das Paket Altersvorsorge sei vielleicht nicht perfekt, aber zu glauben, dass realpolitisch mehr möglich ist,  wäre naiv. Eine bessere Rentenrefom erhalten wir bei einem Nein nicht.

Die Dachorganisation der Arbeitnehmendenverbände ArbeitAargau hat die Ja-Parole für die Abstimmung am 24. September beschlossen und wird sich aktiv dafür einsetzen.

Aarau, 5. Juli 2017

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